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Der Tennisschläger ist nur so gut wie seine Besaitung. Durch die Besaitung des Schlägers mit dem innovativen System IPDS®, die weltweit einzige Besaitungsmethode mit 100% reproduzierbarem Besaitungsergebnis, wird der Kunde eine völlig neue Spielqualität seines Schlägers erleben. Der Start in neue Dimensionen. Schulter- und Armverletzungen gehören der Vergangenheit an. Tennis zu spielen bedeutet wieder Spass und Freude. IPDS® garantiert immer ein gleiches Reaktionsverhalten der Saite und macht den Spielerfolg möglich.
DIE SAITEN
Vor etwa 100 Jahren wurde zum ersten Mal ein Tennisrahmen mit einer Darmsaite bespannt. Die Darmsaite wird heutzutage aus Rindsdärmen hergestellt. Sie zeichnet sich durch eine gute Elastizität aus.
Die Reisskraft einer Darmsaite liegt zwischen 48 und 55 kp (abhängig von der Saitenstärke). Die Reissdehnung liegt bei 24%. Der große Vorteil einer Darmsaite ist die Stabilität nach der Verarbeitung in einem Schläger. Eine gute Darmsaite hatte früher weniger Relaxation (ca. 5%) als eine Kunstsaite, die bis zu 25% relaxiert. IPDS by Xception bietet mit einem ausgesuchten Programm an veredelten Saiten auf der Xception eine gleiches Relaxationsverhalten, wie es bisher nur bei Darmsaiten bekannt war.
Der einzige Nachteil einer Darmsaite ist ihre Feuchtigkeitsempfindlichkeit. Die Naturdarmsaite ist geeignet bis zur Grösse eines Midsize-Schlägers. Für den Oversize-Schläger ist die Naturdarmsaite ungeeignet, da dieser bis zu 35 kp und höher, je einzelne Saite, bespannt werden kann.
Synthetische Saiten haben sich auf dem Markt etabliert. Hauptgrund ist die vergrösserte Schlagfläche im Rahmen, denn bei zunehmender Schlagfläche verringern sich die Vorteile der Darmsaite gegenüber der Kunstsaite. Ein grosser Vorteil aller Kunstsaiten ist die Feuchtigkeitsunempfindlichkeit und ihre Langlebigkeit.
Wir unterscheiden bei den Kunstsaiten zwischen monofilen und multifilen synthetischen Saiten. Monofile oder gespritzte Saiten bestehen aus Polyester. In puncto Reisskraft und Reissdehnung sowie in ihrer Querstabilität sind diese Saiten durch ihre Molekularstruktur sehr begrenzt. Sehr häufig kommt es bei schlecht getroffenen Bällen zu einem Bruch einzelner oder mehrerer Saiten gleichzeitig.
Multifile Saiten bestehen aus Kombinationen von Fasern oder Mikrobändern gleichen oder unterschiedlichen Kunststoffes, die miteinander verdreht und verschweisst oder aber separat von einem Kunststoffmantel umgeben sind.
Eine weitere Art der synthetischen Saite ist die Foliensaite. Bei dieser Herstellungsform werden Polyurethanfolien in Streifen zugeschnitten, gedreht und miteinander verklebt. Um Reibungskräften entgegen zu wirken, werden diese Saiten häufig stark eingefettet oder eingeölt angeboten.
Priorität einer jeden Saite für ein Tennisracket ist die Elastizität. Unter Elastizität eines festen Körpers versteht man dessen Eigenschaft, seine unter äusserer Krafteinwirkung angenommene Formänderung (Deformation) nach Beendigung der Krafteinwirkung wieder rückgängig zu machen. Die elastische Rückwirkung muss sofort nach Beendigung der Krafteinwirkung eintreten. Je besser das Elastizitätsverhalten einer Saite, desto größer die Ballgeschwindigkeit beim Verlassen der Besaitung. Bei geringerer Seitenelastizität benötigt der Spieler mehr Kraftaufwand beim Schlag.
Wenn man die auf den Körper wirkenden Kräfte weiter steigert, so nimmt die Formänderung stärker zu als die Besaitung, d.h. der Körper verhält sich plastisch, und es bleibt eine nicht mehr zurückgehende Deformation. Diesen Zustand nennt man Plastizität.
Unter der Plastizität versteht man die Eigenschaft, sich durch äussere Kräfte verformen zu lassen und die Verformung nach Beendigung dieser Beanspruchung beizubehalten. Eine Tennissaite darf unter keinen Umständen in den plastischen Bereich gezogen werden. Dies wäre der Fall, wenn man eine Naturdarmsaite auf über 35 kp bespannen würde. Die Tennissaite wird neben der Eigenschaft der Elastizität durch ihren Durchmesser klassifiziert.
Bei dem Zugvorgang für eine Saite wird diese um ein vielfaches ihrer ursprünglichen Länge gedehnt. Aufgrund der Molekularstruktur in der Saite entsteht Reibung. Sie entsteht dadurch, dass die gedehnten Moleküle in ihren ursprünglichen Ruhezustand zurück wollen. Ehe die Annahme des neuen (gedehnten) Gleichgewichtszustandes stabil bleibt, vergeht ein gewisser Zeitraum. Innerhalb der ersten 12 Stunden lässt die Saite um ca. 10% des Besaitungsgewichtes nach. Der Grund ist in obiger Ausführung beschrieben. Um diese Relaxation um ein vielfaches zu mindern, muss die Saite mit einer Vorspannung und Hauptspannung bearbeitet werden. (siehe Kapitel Überdehnung).
Mit IPDS® by XCEPTION, die weltweit einzige Besaitungsmethode mit 100% reproduzierbarem Besaitungsergebnis wird ein gleiches Reaktionsverhalten der Saite garantiert.
Durchmesser in mm | Stärke in Deutschland |
1,25 – 1,30 mm | 8,5 |
1,30 – 1,35 mm | 9,0 |
1,35 – 1,40 mm | 9,5 |
1,40 – 1,45 mm | 10,0 |
Stärke USA | |
1,55 – 1,62 mm | 14L |
1,47 – 1,54 mm | 15 |
1,39 – 1,46 mm | 15L |
1,31 – 1,38 mm | 16 |
Was die Stärke der Saite betrifft, so kann man folgendes anmerken: je geringer die Anzahl der Längs- und Quersaiten, um so dicker kann der Durchmesser gewählt werden und um so kann höher das Besaitungsgewicht der Saite sein. Die Wechselwirkung zwischen Besaitungshärte und Saitendicke werde ich eingehen für Sie im Kapitel über die Besaitungshärte beschreiben.
Die gängigen Saiten haben einen Durchmesser, zwischen 1,27 mm und 1,35 mm.
Ausnahmen: Saiten bei ausgesprochenen Sandplatzspielern können einen Durchmesser bis zu 1,40 mm haben. Saiten bei sauber und geradespielenden Sportlern können 1,25 mm im Durchmesser sein.
Unterschiedliche Durchmesser der Saiten sind unterschiedlich im Gewicht.
Demzufolge ändert sich auch der Balancepunkt des Rackets. Eine Naturdarmsaite der Saitenstärke 1.25 mm wiegt im Vergleich zu der gleichen Saite in der Stärke 1.30 mm, 2 Gramm weniger. Dadurch hat dieses Racket einen verkleinerten Balancepunkt von 1 mm. Dem Hobbyspieler fällt dieser Unterschied vielleicht gar nicht auf, wobei der professionelle Spieler schon einen Unterschied in der Länge des geschlagenen Balles merkt.
Handelt es sich um eine Wiederbesaitung eines Schlägers, so kann man die auszuwechselnde Saite wie folgt beurteilen:
1. Beurteilen, warum, wie und wo die Saite gerissen ist. Mögliche Gründe:
– Einseitiges bespielen des Saitenbetts
Viele Spieler haben unbewusst Markierungsmerkmale am Griff. Dies führt zu einer einseitigen Belastung des Saitenbetts und bedeutet, dass Sie z.B. Ihren Vorhandschlag immer nur einer Seite der Besaitung treffen.
Somit halbieren Sie die Lebensdauer Ihrer Saite.
– Saitenriss im Bereich des Ösenbands
Nach mehrmaligen Besaitungsprozessen kann das Ösenband durch die vielen Ballkontakte durchgedrückt worden sein. Dabei hat die Saite durch den Druck auf das Ösenband soviel Kraft ausgeübt, dass das Material des Ösenbands gewichen ist. Die Saite liegt nun auf der scharfen Kante des Graphit und ist zum Reissen verurteilt. Hier muss man sofort die einzelne Öse austauschen, besser noch das gesamte Ösenband.
– Wurde die richtige Saite gespielt? Material – Materialstärke?
Die Verbindung Material – Rahmen und Besaitungshärte wird z.B. ein Racket zu hart bespannt, so kann das zur Folge haben, dass die Saite sehr schnell reisst oder in den plastischen Bereich wandert.
2. Hat man nun die alte Saite beurteilt, so geht man wie folgt vor:
– Entfernen der alten Saite
– Überprüfen des Saitenbandes, der Ösen oder der Bohrungen
– Säubern der Ösen (Asche, Feuchtigkeit)
– Wahl der aufzuziehenden Saite
– „Allround-check“ des neu zu besaitenden Rahmens
– (Balancepunkt, Gewicht, usw.)
– Griffbandkontrolle
– Wahl des Besaiters und der Besaitungsmaschine